Wie wir wurden, was wir sind: Unser Weg zur Lifecoach & Entspannungscoach
Du liest hier unseren ersten Blogartikel. Wir möchten dich mit diesem Artikel dazu inspirieren und motivieren, auf dich und deine Bedürfnisse zu hören, und wenn es nicht mehr passt, neue Wege zu gehen. Das ist nicht immer easy, aber es lohnt sich, denn wie schade wäre es, irgendwann zu denken: Wenn ich damals nur mutiger gewesen wäre …
1. Die erste große Entscheidung
Heike: In meiner Jugend war ich immer super kreativ: Ich gestaltete die Arbeitshosen meines Vaters innerhalb von Stunden um und hatte eine neues Outfit für ein Konzert. Oder ich funktionierte die alte Strickjacke meines Großvaters zu einem coolen Minikleid um …. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass ich meinen ersten Liebeskummer in der Form verarbeitet habe, dass ich auf meine neue Jeansjacke das Gesicht meiner unerreichbaren Liebe mit Edding gezeichnet habe. Ja, eigentlich wollte ich dann auch Kunst oder irgendwas mit Design studieren, doch leider fehlten mir der Mut und die nötige Unterstützung von Außen. So habe ich mich dann für etwas ‘Vernünftiges’ entschieden … – und ich wurde Bankerin.
Steffi: Menschen helfen, irgendwie was Gutes zu tun – das war schon immer mein innigster Wunsch. Wie ich das umsetzen kann, war mir aber lange nicht klar. Vielleicht wäre ich eine ganz gute Ärztin geworden, da aber meine Noten in der Oberstufe nicht sehr gut waren und ich schon damals kein Blut sehen konnte, habe ich mich nach dem Abitur entschieden, Biologie zu studieren. Das war definitiv keine Herzensentscheidung, mehr ein “keine Ahnung, was ich machen soll “. Dafür habe ich ganz schön lange durchgehalten ….
2. Raus aus der Komfortzone … rein in die Komfortzone
Heike: Schon in den ersten Tagen meiner Bankausbildung wusste ich: Das habe ich mir anders vorgestellt! So entschied ich mich, das Abi nach meiner Bankausbildung nachzuholen und zu studieren. Nach der Ausbildung zu kündigen und nochmal zur Schule zu gehen, das war für mein Umfeld nicht ganz so einfach zu verstehen; ich hatte doch einen vernünftigen Job und verdiente gutes Geld. Doch ich lies mich nicht abbringen von meinem Plan – ich kündigte und machte das Abitur auf dem zweiten Bildungsweg. Doch als es darum ging, meinen Studiengang zu wählen, bekam ich ein tolles Angebot von meinem ehemaligen Arbeitgeber: Festanstellung und finanzielle Unterstützung einer Fachwirtausbildung: Ich wählte die Sicherheit und die Komfortzone ….
Steffi: Es war während meiner Diplomarbeit, als ich meine erste Panikattacke hatte. Ich erinnere mich ganz genau an diesen Tag: Im Labor war alles schief gelaufen, meine Betreuerin war total genervt, ich hatte den ganzen Tag nichts Vernünftiges gegessen und saß im Auto auf dem Nachhauseweg und merkte, wie mir schwindelig wurde. Eigentlich hätte ich damals schon erkennen müssen, wie unglücklich ich in meinem Job bin – habe ich aber nicht. Ganz im Gegenteil, nach dem Diplom habe ich die Promotion noch oben drauf gesetzt.
3. Was Kinder doch so alles bewirken!
Heike: Mit Anfang 30 hat sich meine Welt vollkommen verändert, meine beiden Kinder Lara und Louis kamen zur Welt. Das war definitiv das Beste, was mir in meinem Leben passieren konnte. Nach jeweils sehr kurzen Babypausen habe ich mir das Beste aus beiden Welten geholt – mein Job bei der Bank und die beiden Kinder ließen sich super vereinbaren – mein Arbeitgeber hat schon vor vielen Jahren Kind und Karriere unterstützt. Doch ich merkte, dass ich mich beruflich verändern wollte … es kribbelte in meinen Fingern ….
Steffi: Nach meiner Promotion habe ich als PostDoc an der Uniklinik gearbeitet. Obwohl ich meine Arbeitsgruppe sehr mochte, gab es so viel mehr Dinge, die ich nicht mochte: die vielen Deadlines, die Vorträge, die ich auf zum Teil internationalen Kongressen halten musste, die Hierarchien an der Uni … aber irgendwie habe ich damals den Exitknopf nicht gefunden – bis ich mit Mitte 30 schwanger wurde und mir vom ersten Tag meines Mutterschutzes an klar war: Ich werde nie wieder in diesen Beruf zurückgehen.
4. Neue Wege
Heike: Es war klar, dass ich berufsbegleitend studieren möchte, doch alles auf einmal ging nicht. Denn ich merkte, dass ich mich vom Vater meiner Kinder trennen musste, und so habe ich mich erstmal um mich und die Kinder gekümmert und mich persönlich als alleinerziehende Mama erlebt. Doch leider habe ich damals die Zeichen nicht richtig verstanden. Als alles geregelt war mit meiner Scheidung merkte ich: es war zuviel auf einmal und ich hatte mich nicht wirklich gut um mich gekümmert. Nur sehr, sehr langsam – step by step habe ich mich wieder erholt.
Steffi: Auf Kind eins folgte relativ schnell Kind zwei; wir haben damals in Heidelberg gelebt, und rückblickend kann ich sagen, wir hatten eine sehr gute Zeit. Aber kennst du das? Die Rahmenbedingungen stimmen, eigentlich ist alles gut und trotzdem spürst du immer wieder eine Leere, tief drinnen in deinem Herzen? Dieses Gefühl hatte ich in meinem Leben immer wieder und sehr oft dachte ich, es wird besser, wenn wir erst mal woanders wohnen, umziehen, neu anfangen… dann muss doch alles richtig gut werden (in dieser Phase sind wir innerhalb weniger Jahre drei Mal umgezogen).
Bis mir mein Mann irgendwann sagte: “Stef, das bringt doch nichts – du nimmst dich und deine Probleme immer mit”. Und er hatte natürlich recht, also musste ich etwas Anderes ändern ….
5. Das kann es nicht gewesen sein
Heike: Mein Wunsch, mich beruflich zu verändern, und mein tiefes Bedürfnis, nochmal zu studieren, wurden immer stärker. Ich wollte spüren, wie sich das anfühlt, Klausuren und Hausarbeiten zu schreiben und Referate zu halten. Mit Anfang 40 habe ich dann eine Hochschule gefunden, die zu mir passt. Ich habe genau die Module belegt, die mich interessierten, und genoss jede Vorlesung und jede Klausur. Beruflich und auch persönlich habe ich mich innerhalb kürzester Zeit weiterentwickelt – ich bin quasi über mich hinausgewachsen: neues junges Team, sehr junge Kommiliton:innen, ein Arbeitsplatz in einer Weltmetropole.
Steffi: Mit der Schwangerschaft meiner ersten Tochter kam der Yoga in mein Leben und mit ihm meine Yogalehrerin Ananda Eggert-Matthis. Zwischen uns hatte sich recht schnell ein freundschaftliches Verhältnis entwickelt. Gerne saßen wir bei einer Tasse Tee zusammen und haben philosophiert, und sehr oft habe ich Ananda erzählt, dass ich nicht weiß, wie es weitergehen soll und was ich in Zukunft beruflich machen soll. Die Wende kam, als sie mir eines Tages anbot, mich auszubilden und mir ihr yogisches Wissen weiterzugeben. Ich musste zwar ein paar Nächte darüber schlafen, hatte aber relativ schnell zugesagt; und bis heute habe ich diese Entscheidung keine Sekunde lang bereut.
6. Erkenntnisse: Kreativer Mix ist wichtig …
Heike: Mit Ende 40 wechselte ich in Human Resources , in ein für mich vollkommen neues Arbeitsgebiet. Dort zu arbeiten war schon sehr lange mein großer Wunsch, und als sich mir die Chance bot, zögerte ich nicht lange. Doch es war nicht immer easy … neue Systeme, neue Strukturen, neue Kolleg:innen, ein noch längerer Arbeitsweg. Ich merkte sehr schnell, dass mir irgendwas fehlt – und ja, es war und ist die Kreativität, die ich sooo lange vernachlässigt habe. Es war mein Mann, der mich hier sehr unterstützt und mich bestärkt hat – er war und ist mein Kritiker und mein größter Förderer. Zuerst habe ich mich im Selbststudium und Kunstkursen mit Collagen und künstlerisch gestalteten Vision Boards beschäftigt. Dann hatte ich das Glück, über mehrere Jahre von zwei wunderbaren Lehrer:innen unterrichtet zu werden: Tina vom Malhaus in Lampertheim und Dr. Bernd Kalusche. Ich lernte viele neue Kunstrichtungen, Techniken, Farben, Materialien kennen.
Steffi: Schon während meiner Yogalehrerinnenausbildung hatte ich begonnen, Yoga zu unterrichten, und zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, ich tue etwas Gutes, mit dem was ich tue – und das war ein sehr, sehr schönes Gefühl. Neben dem Unterrichten habe ich mich immer gerne weitergebildet. Ich habe eine Yogatherapie-Ausbildung bei Dr. Günther Niessen gemacht und den Ayurvedic Business Course bei Dr. Janna Scharfenberg. In dieser Zeit hat sich herauskristallisiert, dass das, was ich mache, mehr ist als ein Hobby, und ich habe mir zum ersten Mal erlaubt, etwas größer zu denken. Im Herbst 2019 habe ich dann mein erstes eigenes Yogastudio eröffnet. Es fühlte sich damals alles so gut und richtig an und ich war zum ersten mal in meinem Leben richtig im Flow!
Und dann kam Corona ….
7. Morning Call: unser Umgang mit Corona
Heike: Um ganz ehrlich zu sein: Für mich war unterm Strich Corona ein Segen: Ich konnte mich neu sortieren, denn meine tägliche Pendelei zu meinem Arbeitsplatz von 3,5 bis 4 Stunden sollte es viele Monate nicht mehr geben. Ich nutzte diese Zeit für tägliche Spaziergänge in der Natur. Steffi und ich haben am ersten Tag der Pandemie entschieden, positiv gestimmt zu bleiben und uns nicht von Panik und Negativität anstecken zu lassen. Wir telefonierten jeden Morgen – nach einem Monat war es unser Morning Call, den wir bis heute aufrecht halten. Aus diesem Morning Call wurde schnell mehr; wir planten einen Workshops über Vision Boards und Entspannung. Doch leider mussten wir diesen Workshop immer wieder in die Zukunft verschieben.
Steffi: Hygieneregeln, Abstand, Masken – alles Begriffe, die sich überhaupt nicht mit meinem Traum vom eigenen Yogastudio vereinbaren ließen. Es dauerte nicht lange und mir war klar, das möchte ich so nicht: Schweren Herzens habe ich meinen Raum wieder aufgegeben. Aber grundsätzlich aufgeben war keine Option und ich habe damals begonnen online zu unterrichten. Das hat mich ganz schön herausgefordert – aber ich bin daran gewachsen und mittlerweile liebe ich meine Online-Kurse.
Geliebt habe ich damals auch die Telefonate mit Heike am Morgen. Die Zeit war so krass herausfordernd: diese vermeintliche Perspektivlosigkeit, das Homeschooling mit den Kindern und der Herzinfarkt meines Mannes, den er in dieser Zeit erlitten hatte. Unsere Gespräche wurden zu meinem Anker, und obwohl wir uns schon lange davor kannten, hatten unsere Gespräche eine ganz neue Intensität. Wir sind uns ein gutes Stück näher gerutscht in dieser Zeit, wir haben begonnen, gemeinsam zu träumen, und es entstand das Konzept für unseren ersten Vision Board-Workshop.
8. Was ein einziger Workshop alles auslösen kann
Im Juli 2020 war es dann endlich soweit: Unser erster analoger Vision Board-Workshop hat stattgefunden. Die Teilnehmerinnen haben durch uns verschiedene Entspannungstools kennengelernt und ihr erstes Vision Board gestaltet. Für viele war es eine vollkommen neue Erfahrung, sich mit sich selbst und den eigenen Bedürfnissen und Zielen zu beschäftigen. Wir haben all unsere Techniken und Konzepte rund um die Gestaltung und das Arbeiten mit dem Vision Board vermittelt. Die Teilnehmerinnen waren durchweg begeistert. Wir bekamen Anfragen für Firmenworkshops und private Events. Uns wurde dann sehr schnell klar: Daraus darf mehr entstehen ….
9. Raus aus unserer Komfortzone, Teil I
Im August 2020 haben wir Gelée Royale gegründet und uns damit aus unserer Komfortzone gewagt. Wir haben einen Instagram Account angelegt und eine Webseite gestaltet – was für eine Reise! Wir haben unsere ersten Storys und Beiträge veröffentlicht und können euch sagen, dass das bei jeder Veröffentlichung eine persönliche Challenge war. Nachdem wir uns mit der Technik ein wenig angefreundet hatten, wurden wir auch immer mutiger, wir fanden Spaß an Reels und haben uns mehr und mehr getraut, uns zu zeigen.
Obwohl es immer wieder Höhen und Tiefen gab, haben wir gemerkt, dass sich mit der Sichtbarkeit auch neue Optionen eröffnen: Wir haben an einem Summit teilgenommen, wir wurden zu einem Podcast-Interview eingeladen und haben natürlich weitere Workshops gegeben.
10. Raus aus unserer Komfortzone, Teil II
Heike: Ich habe mit der Gründung von Gelée Royale sehr schnell gemerkt, dass ich eine zertifizierte ganzheitliche Coaching Ausbildung machen möchte. Nur wo? Fast zwei Jahre habe ich nach einem passenden Institut gesucht. Jetzt mache ich eine Ausbildung nach meinem Wunsch, doch auch hier darf ich aus meiner Komfortzone: Die Ausbildung ist international und somit in Englisch. Ich wachse täglich mit meinen Aufgaben und es macht mir riesig Spaß.
Steffi: Neben Gelée Royal ist in meinem Leben ein neues Projekt auf mich zugekommen: Mein Mann und ich sind gerade dabei, eine alte Lagerhalle umzubauen. Entstehen soll das KamÜ – ein Ort der Begegnung, an dem gearbeitet, gelernt, gefeiert, gelacht – kurzum gemeinsam gelebt werden darf. Hier werde ich auch wieder meinen eigenen Yogaraum haben – und ich liebe Symbiosen: Hier wird das neue Zuhause von Gelée Royale sein.
Für uns bedeutet das: Bald sind wir dann online und offline vertreten, und wir freuen uns schon jetzt riesig auf alles, was kommt ….
12. Unsere Mission: Aus der Mitte in die Mitte
Wir unterstützen Frauen, die in der Mitte ihres Lebens das Gefühl haben, dass es das noch nicht gewesen sein kann. Wir ermutigen und unterstützen sie, neu zu denken, um ihre Träume, Ziele und Wünsche entspannt zu verwirklichen.
Eines unserer wichtigsten Tools ist dabei die Entspannung, denn es ist wissenschaftlich bewiesen, dass wir nur aus der Entspannung heraus neue Wege für uns erkennen. Genauso wichtig ist es auch, seine persönlichen Entspannungstools zu kennen, um nachhaltig Schritt für Schritt in die Umsetzung zu kommen.
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